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Wofür sind wir auf dieser Welt?

Wofür sind wir auf dieser Welt?

Was bleibt, wenn wir gegangen sind? Und ist es überhaupt notwendig, dass wir etwas Bleibendes hinterlassen? Sollten wir nicht alle unsere Spuren verwischen, so als hätte es uns nie gegeben? Ganz ohne Fußabdruck verschwinden, sich in die Luft auflösen, aus der wir entstanden sind? Aus Luft und Liebe- falls das denn so war. Woher kommt der Wunsch vieler, dass es doch etwas geben muss, das bleibt?

Heute schon über den Abschied nachzudenken, ist eine befremdliche Vorstellung. In der Mitte des Lebens, wenn man nochmal mindestens die gleiche Zeit vor sich hat. Aber es idealisiert sich schon irgendwie der Moment des Hinübergehens – romantisch in Zweisamkeit – hoch betagt und mit Liebe auf das Erlebte zurückblickend. Vielleicht sollte dies das eigentliche Endziel sein. Dass man gehen kann, sorgsam vorbereitet und gar in froher Erwartung im vollsten Genießen der Endlichkeit.

Dann ist es egal, was bleibt. Wir werden es nicht beeinflussen, egal wie sehr wir uns mühen. Und unser Streben nach Erfolg und Ansehen, nach finanzieller Absicherung, nach materiellen Möglichkeiten oder gar nach der positiven Meinung der anderen ist vollumfänglich unbedeutend.

Also, wofür sind wir auf dieser Welt? Es geht nur um uns selbst- sind wir glücklich und zufrieden, werden es auch unsere Kinder sein – und deren Kinder – und wir hinterlassen unsere Werte, unsere Ideen, unsere Art zu leben, als das Einzige, was es wert ist, uns zu überdauern.

Noch sitzen wir im Hamsterrad des durchgeplanten Lebens- Kita, Schule, Job, Anhäufen von Gütern und Geld – maximale Absicherung – es muss für die Rente reichen – und für Urlaube – und für die Autos und für die Erfüllung jeglicher Wünsche und Bedürfnisse und und und. Hierbei verlieren wir den Blick auf die wahren Bedürfnisse. Mann und Frau gleichen sich unter dem strengen Blick der Gesellschaft immer mehr an – Vereinbarkeit von Familie und Beruf – alles schaffbar – jeder seine eigene Karriere – logisch – mit schlechtem Gewissen Teilzeitmutter und teilzeitbeschäftigt und der Mann? Ebenfalls Teilzeitirgendwas. Zumindest vollzeitmüde – beide Eltern.

Noch fehlt die Lösung für dieses Dilemma – Beruf als Berufung und permanent Freude bei der Arbeit? Ist das realistisch? Und das Gehalt? Völlig egal? Rentenalter? Vorzeitig aussteigen oder bauen wir ab, wenn wir uns zu früh erlauben, den Lebensabend einzuleiten?

Strategien zur Optimierung finden sich überall. Motivation zum Durchhalten, einfach mal auf Kur fahren, eine Auszeit oder auch mal nur krank sein. Meditation, Selbsthilfegruppen, Kurse zur Gesundung von Körper und Geist. Eine vorübergehende Blase, in der wir uns zur nächsten hangeln.

Wir sollen die eigenen Ziele formulieren, alles mühsam aufschreiben – zur Bewusstwerdung und gegen das Vergessen. Und dann Etappensiege feiern. Um uns vorzugaukeln, dass wir etwas geschafft haben – und uns in Gedanken stets dorthin denken, wo wir sein wollen, damit wir es erreichen. Manipulation der  Denke und der Emotionen. Die Rundumverarsche eigentlich.

Wir haben den Genuss verlernt, das Genießen der Gegenwart – jedes einzelnen Moments. Und wir haben verlernt, uns von Menschen fernzuhalten, die uns nicht gut tun.

Ein erstes Ziel im verfolgten Wandel: keine Dinge mehr tun, nur weil man muss und keine Menschen mehr treffen, weil es immer so war und weil sie dazugehören.

Unschaffbar? Im Innersten ist die Ambivalenz zwischen Glauben und Scheitern unerträglich spürbar.

Und das Hamsterrad dreht sich weiter – bis einer einen dicken Keil hineinwirft. Es wird Zeit für diesen Keil.

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